Mal etwas Positives

Frühling, süße Düfte, erstes Grün, die Mauerbienen sind fleissig

Wohltuende Sonne und Wärme genießen, sich einkuscheln

Ruhe, traumlos Schlafen und danach erholt aufwachen.

Am Ende eines grauen Tages lichten sich die Wolken und es erscheint ein farbenprächtiger Sonnenuntergang

Beim Einschalten des Radios wird dein Lieblingssong gespielt

Beim Tanken hat sich, noch bevor man zur Tankpistole gegriffen hat, der Preis deutlich reduziert

Am Fenster hat sich ein Marienkäfer verirrt, man bringt ihn auf den Weg in die Freiheit und lässt ihn aus dem Fenster fliegen. Mach‘s gut kleiner Glücksbringer.

Eine Aufgabe mit echter Freude ausführen, weil man sich zutraut, die Aufgabe zu erfüllen und mit dem Willen, sie gut zu machen.

Die Menschen wachen langsam auf, wehren sich – endlich! Jedoch ob sie wirklich erkennen, was gespielt wird?

In Memoriam Gunnar Kaiser

Ich bin fassungslos darüber, dass der noch so junge Philosoph Gunnar Kaiser am 12. Oktober 2023 im Alter von 47 Jahren verstorben ist. Mit seinen philosophischen und freiheitlichen Gedanken, die er trefflich verstand in feinsinnige Worte zu fassen, hat er vielen Menschen in den letzten Jahren – insbesondere in der Coronazeit – tief aus dem Herzen gesprochen. Ich verneige mich vor ihm in großer Dankbarkeit und hoffe, seine Seele kann in Leichtigkeit und Freiheit weiterleben.

Sein Video zum „Sprung ins Ungewisse“ ist sehenswert.

Lesezeit – „Vom Ende der Einsamkeit“ von Benedict Wells

Es ist bei mir nach längerer Auszeit, wieder Lesezeit angesagt. Was für ein Juwel von einem Buch. Emotional mitreißend und sprachlich hervorragend beschreibt Wells in seinem Roman „Vom Ende der Einsamkeit“ das Leben dreier Geschwister aus der Sicht des jüngsten Bruders Jules. Im Kindesalter durch einen Schicksalsschlag getrennt, nimmt das Leben von Jules, seiner Schwester Liz und seines Bruders Marty unterschiedliche Verläufe. Jules und seine Jugendliebe Alva verbindet eine große, letztlich aber sehr traurige Liebesgeschichte.

Das Buch ist derart emotional berührend und intensiv, dass ich es zweimal zur Seite legen musste, weil die Story derart traurig war. Aber nur, um es dann mit zeitlichem Abstand vollends zu „verschlingen“.

Der Ausflug in dieses Leben von Jules mit all seinen Höhen und Tiefen ist eine echte Bereicherung und mehr als ein Zeitvertreib. Damit es einem anderen Leser Freude bringen kann, werde ich ins öffentliche Bücherregal der evangelischen Kirche in Hagnau am Bodensee stellen. Eine tolle Einrichtung, die ich schon diverse Male, wo ich dort im Urlaub war, mit Lesestoff bestückt habe.

Drückende Schuhe

Frauen kennen es genau, beim Shoppen sehen sie Schuhe, die einfach nur toll sind: einmalig, modern, schick und supertrendig, farblich passend zur Garderobe. Die müssen es sein, obwohl sie extrem hochpreisig sind und beim Gehen an der ein und anderen Stelle drücken oder fies reiben. Nicht etwa weil sie neu sind und erst eingelaufen werden müssen, sondern weil sie einfach nicht zu uns, zu unserem Fuß, zu unserer Gangart und letztlich in unseren Alltag passen.

Aber wir sind ja leidensfähig und die erste Schmerzwarnung beim Probieren des edlen Stücks wird einfach ignoriert. „Die geben beim Tragen noch nach“, bestätigt uns die Verkäuferin, wohl wissend, dass dem nicht so ist. Der tolle Anblick jedoch und die damit verbundene Illusion, der Schmerz wird schon irgendwie mit der Zeit weichen oder zu ertragen sein, beseitigen die letzten Zweifel. Also investieren wir in schicke, teure, drückende Schuhe, die sich eher zum Sitzen als zum Gehen eignen und die niemals bequem sein werden. In denen wir nichts als Schmerz empfinden und den innigen Wunsch, sie möglichst rasch wieder auszuziehen. Die bei jeder Gelegenheit vom Fuß gestreift werden und nach kurzer Zeit ihr Dasein nur noch im Schuhschrank fristen. Damit jedoch nehmen sie Platz weg für besser passende, superbequeme, herrlich angenehm zu tragende Wohlfühlschuhe. Irgendwann werden die schicken, aber nervigen Dinger zur Schuhsammlung gegeben oder in den Müll geschmissen. Warum haben wir die überhaupt gekauft? Ein rational unverständlicher und zudem noch maßlos überteuerter Fehlkauf! Sind wir nun mit besserem Wissen gerüstet, der nächsten Versuchung zu widerstehen? Wer weiß…?

Nicht, dass unpassende Schuhe direkt mit „unpassenden“ Menschen vergleichbar sind. Aber im Grunde ist es mit Menschen ähnlich. Entweder passen sie zu uns, bereiten uns Freude, sind mit uns auf einer Wellenlänge und sie sind eine echte Bereicherung fürs Leben. Man kann sich auf sie verlassen, der Kontakt zu ihnen gestaltet sich einfach, man hört regelmäßig voneinander, man trifft sich, alles ist echt, man hat keine Zweifel am anderen. Oder der Kontakt und das Miteinander gestalten sich schwierig wie das Gehen mit drückenden Schuhen. Es bleibt die Wahlfreiheit, mit wem man sich umgibt. Und der Verzicht auf derartige Zeitgenossen sowie die Erkenntnis, dass man das eigentlich schon vorher – wie bei den drückenden Schuhen – spürte und wusste. Nur gut, dass es auf dieser großen Welt andere und besser passende Schuhe und Menschen gibt.

Zeitbegriffe und ihre Bedeutung

Zeitbegriffe und meine auf Erfahrung beruhende Einschätzung, welcher Zeitplan möglicherweise gemeint sein könnte:

Am Beispiel der Aussage: „Ich mach das ….“
> Jetzt – in diesem Augenblick, in der Gegenwart
> Gleich – nicht unmittelbar im Anschluss, aber in absehbarer Zeit z.B. in den nächsten 10 Minuten oder später
> Sofort – in diesem Augenblick.
> Irgendwann – auf jeden Fall nicht sofort. Irgendwann heißen alle Züge, die bereits abgefahren sind, wenn man einsteigen will. Evtl. gleichzusetzen mit einem ziemlich unwahrscheinlichen Eintreffen der Aussage in unbestimmter Zukunft.
> Später – liegt in einer unbestimmten Zukunft.
> Demnächst – unbestimmter zukünftiger Zeitpunkt.
> In Kürze – innerhalb der unmittelbar folgenden Zeiteinheiten je nach Länge des Betrachtungsspielraums.
> In Bälde – kommt der Angabe „demnächst“ ziemlich nahe.
> Dann mal – dahinter steckt keine konkretisierbare Zeitangabe, bestenfalls vergleichbar mit „irgendwann“.
> Früher – liegt in der Vergangenheit
> Damals – bezeichnet auch eine Zeit in der Vergangenheit, oft in Verbindung mit der Vorstellung, dass da alles besser, schöner und größer war.